Goldwiege | Visuelle Projekte

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22. April 2009    Columba livia forma domestica

Wir erwarten Nachwuchs am Frauentor. Erst war es nur ein leises Gurren, das uns beim Kaffeeholen in der Küche die Ohren spitzen ließ. Dann entdeckten wir auf unserem Balkon ein Stadttaubenpärchen Marke, das sich zwecks Familienplanung im Schutz eines verwaisten Blumenkübels niedergelassen, den Balkon »aufgeräumt«, ein Blätterbett gebaut und schließlich darin zwei Eier abgelegt hatte. Zu Stimme und Balzverhalten haben wir sogleich Folgendes recherchiert:

Das von beiden Geschlechtern geäußerte Gurren ist sehr variabel und klingt etwa wie „gúrr“ oder „guu-ru-gu.“ Das Männchen balzt mit einem tiefen, kollerndem „gang-grrru-guruú-u“, das mitunter gleichförmig aneinandergereiht wird. Beim ersten Teil dieses Motivs verbeugt es sich, beim letzten richtet es sich wieder auf. Während des Balzfluges wird mehrmals schnell mit den Flügeln geklatscht, was auch der Reviermarkierung dient. Am Nest wird ein langgezogener Ruf geäußert, etwa wie „ruh“. Der Warnruf ist ein kurzes, einsilbiges „ru“.

Aha, so also muss das Taubentechtelmechtel dereinst angefangen haben. Zum Zwecke des Mutterschutzes haben wir den Balkon bis auf Weiteres für Besucher gesperrt. Und warten nun auf das erste zarte Piepsen aus dem Blätterbettchen. Errechneter Geburtstermin: 11. Mai …